Tag 24

Der Morgen erwacht. Sigrid schreibt noch ein bisschen Reisebericht, bevor wir beide uns auf den Weg zum Pool machen. Dort sind wir fast alleine, fühlen uns wohl im Wasser und schwimmen eine kleine Runde durch die Anlage, die sehr schön angelegt ist. Jetzt aufs Zimmer und noch einmal den Luxus der Dusche genießen, bevor es zum Frühstück geht. Dort treffen wir auf Phillip und Simon, die noch ein paar Tage in Jordanien sein werden.

Wir erhalten noch einige Spenden für die Gehörlosenschule in Salt von den anderen Teams. Unser Merkur ist randvoll bis unters Dach samt Dachbox. Venus hat sogar noch eine Dachbox von den Belgiern oben auf die eigene Dachbox drauf bekommen. Wir verabschieden uns rundrum und fahren in Richtung Amman.

 

 

Wir legen noch einen Zwischenstopp in Aqaba ein, um noch ein paar Geschenke einzukaufen. Nochmal volltanken. Und wieder ein einheimisches Schlitzohr: der Tankwart will mir die wesentlich höhere Rechnung der benachbarten Zapfsäule abknöpfen. Zum Glück habe ich ein Auge drauf geworfen.

Um fast Punkt 18 Uhr treffen wir in der Gehörlosenschule in Salt ein und werden von Bruder Andrew erneut herzlich empfangen und gleich zum Abendessen eingeladen. Als wir anschließend unsere Spenden ausladen, darunter die nagelneue Matratze, die wir in Backnang erhalten hatten, sowie Gartenstühle und Kleidung, Spielzeug und Bettzeug, meint Joel, der für die Jungs im Internat mitverantwortlich ist: das ist ja wie Weihnachten. Auch Bruder Andrew ist sehr angetan.

Auch Stephan Killgus aus Filderstadt-Plattenhardt, der an der Gehörlosenschule sein FSJ absolviert, ist wieder da. Als wir dem 19-Jährigen von unseren Erfahrungen in Rihab und in Petra berichten, was die Diebstähle betrifft, ist er erstaunt. Er sagt, dass trotz der großen Armut hier im Land die Kriminalitätsrate nicht sehr hoch sei.

Stephan lädt uns ein, am Gottesdienst teilzunehmen, der um 20 Uhr beginnt. Während ich aber den Internetzugang nutze, nimmt Sigrid das Angebot an. Sie erlebt, wie die Kinder nacheinander Segenswünsche aussprechen: für die Mutter – für den Vater – für Bruder Andrew im Büro – für Paula, die auf die Mädchen aufpasst – für Joel, der auf die Jungen aufpasst – für die deutschen Gäste, die morgen nach Hause fliegen – und noch viele mehr. Die Mädchen möchten, dass Sigrid ins Boarding House, dem Schlafhaus der Mädchen, mitkommt, wo sie sich von ihnen verabschiedet und eine gute Nacht wünscht.

Unser letzter Abend in Jordanien. Wir räumen unser Auto aus. All die während unserer Fahrt nach und nach vermissten Kugelschreiber tauchen wieder aus den Untiefen unseres Merkurs auf. Oje – so klein der Koffer, so groß die vielen Dinge, die wir mitnehmen wollen. Ok, die Kühlbox bleibt da, dieses T-Shirt bleibt da, die Landkarten auch, und noch ein paar andere Dinge. Endlich geht der Koffer zu. Bruder Andrew hat uns angeboten, im Gästezimmer zu übernachten, was wir gerne annehmen. Die Nacht wird kurz für uns.