Tag 1

Eine wunderbare Nacht auf der neuen Matratze – ein klein wenig Luxus in unseren beschaulichen rostigen Karosseriewänden. Nur das Erwachen hätte freundlicher ausfallen können – es regnet immer noch Bindfäden.

Noch vor dem Start – kurzer Durchgang durchs Fahrerlager. Darf ich vorstellen: unser Team 36

Team 59

Team 60

und Team 30

…ne Spaß, Team 30 fährt außer Konkurrenz mit.

Unser befreundetes pinkfarbenes Team aus Stuttgart startet einige Plätze vor uns. Wir lassen uns etwas Zeit und starten vom Mittelfeld. Unser Team wird vom Moderator Burhan euphorisch als erstes Mercedes-Team gefeiert, denn die Automarke mit dem Stern ist Hauptsponsor der Rallye. Phillip und Simon brettern in ihrem Jupiter als Erste über die Holzrampe. Andreas folgt ihnen in der Venus. Kurzer Stopp auf der Rampe, Uta steigt aufs Autodach, lässt sich ihr Alphorn reichen und gibt eine kurze schweizerische Volksweise zum besten. Darauf hin wird die Allmersbacherin vom Publikum gefeiert. Im Merkur folgen Sigrid und ich. Burhan fragt mich, ob meine Begleiterin auch so gut das Alphorn beherrscht.

Zuvor, die Kirchturmuhr schlug acht Uhr, gab es einen Zeltgottesdienst. Prediger zahlreicher Länder und Religionen sprachen ihren Segen aus und beteten für die Rallyeteilnehmer.

Die erste Prüfung meistern wir gartenbau-meisterlich. Jeweils einen Rosenstock der Stadt Backnang und der Unterweissacher Gärtnerei Schieber spenden wir für den Friedenspark an der Hündlesbahn bei Oberstaufen. Gießen müssen wir die Prachtstücke nicht. Denn es regnet noch immer – nicht rote Rosen, sondern Tausende kleine Wassertropfen.

Wir müssen hoch hinaus. Gesichert im Gurt mindestens 50 Meter hoch. Gefühlte. Irgendwo da oben schlummert der nächste Hinweis, wie wir an unsere Rallye-Regie-Anweisung gelangen können, die die Ausmaße einer Doktorarbeit hat. So wird es uns jedenfalls die Aufgabe verkauft. Wir also mutig in unbekannte Höhen, suchen… und suchen… und suchen… finden aber nicht den winzigsten Hinweis. Bis wir erlöst werden: es gibt da oben im Alpsee-Skytrail keinen Hinweis. Aber wir haben auch diese Aufgabe gemeistert, weil wir intensiv gesucht hatten. – Die sind ja echt witzig, diese Rallye-Organisatoren.